Projektträger: Anstatt e.V.
Auch das Festival am kleinen Strand musste in diesem Jahr Corona-bedingt leider ausfallen. Da das Festival allerdings fester kultureller Baustein einer solidarischen offenen Bürgergesellschaft im Stadtteil Kiel-Friedrichsort ist, die weiterhin vorhandenen neonazistischen Strukturen entgegensteht, und als solches weit über die Grenzen des Stadtteils hinaus zum festen Bestandteil der Kieler Veranstaltungskultur gewachsen ist, haben sich die VeranstalterInnen entschieden, in diesem Jahr einen etwas anderen Weg zu gehen. Dies begründen sie zum einen mit der Bedeutung des Festivals an sich, zum anderen mit aktuellen lokalen, nationalen und auch globalen politischen Entwicklungen, die es wichtiger denn je scheinen lassen, sich aktiv gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit und für Solidarität und demokratischen Austausch einzusetzen.
So entsteht in den nächsten Wochen ein „Film vom kleinen Strand“.
Die Idee des Projektträgers: Dieser Film soll einerseits eine dokumentarische Funktion erfüllen und ein Rückblick auf die Chronologie der Ereignisse sein, die zur Entstehung und Entwicklung des Festivals geführt haben, andererseits kann er einen Beitrag dazu leisten, die kulturellen Leerstellen zu füllen, die durch die weltweite Stilllegung weiter Teile der Kulturbetriebe (Absage/Verschiebung von Klein- und Großevents, Einschränkung bzw. vorübergehende Aussetzung von Film- und Fernsehproduktionen) in absehbarer Zeit entstehen werden und deren Anfänge wir bereits erleben.
Hieraus ergibt sich eine Mischung aus rückblickender Dokumentation (vorwiegend in Form von Interviews mit verschiedenen Akteur*innen rund um das Festival, Betroffenen und Anwohner*innen) und aktuellen Beiträgen, die ein neues Kapitel des Festivals darstellen sollen (insbesondere einzelne kurze Livemusikdarbietungen). Hierbei sollen Hintergründe und Ziele des Festivals nach außen kommuniziert und zur Diskussion gestellt werden. Ferner soll beispielhaft berichtet werden, wie zivilgesellschaftliches Engagement entstehen und kooperativ wachsen kann und welche Rolle hierbei Kunst und Kultur einnehmen können. Kritisch hinterfragt werden kann hierbei, was ein Projekt wie das Festival am kleinen Strand zur demokratischen Kultur eines Stadtteils beitragen, was es hinsichtlich seiner Ziele bewirken kann und auch, wo seine Grenzen liegen.
Projektträger: Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel
Im Herbst 2020 jährt sich die Gründung des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel zum 20. Mal. Um dieses Jubiläum zu feiern, hat das Bündnis am Samstag, 15. August, ab 13 Uhr in die Räucherei zu einer großen Feier mit vielfältigem Kulturprogramm eingeladen. Außerdem haben sich die Mitglieder des Runden Tisches mit Info-Ständen vorgestellt. Im Vorfeld des Jubiläum hatten auch die KN über die Veranstaltung berichtet.
Zur Entstehung des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel: Nach Morddrohungen gegen einen Geschäftsführer der IG Metall Elmshorn mit einem ausgesetzten „Kopfgeld“ von 10.000 DM gründete sich auf Initiative der Vertrauensleute der Kieler IG Metall ein breites Bündnis mit Beteiligten aus allen gesellschaftlichen Bereichen, um gegen rechte Gewalt und rechtes Gedankengut vorzugehen. Der Runde Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel ist bis heute aktiv – mit monatlichen Treffen im Kieler Gewerkschaftshaus, Veranstaltungen und Demonstrationen.
Projektträger: FÖRDERKREIS SCHAUSPIEL UND SPRACHE, FS&S g.e.V.
Vom 05. – 13. September fand die diesjährige Digitale Woche statt. Mit dem Projekt „DIGIFAKT“ hat der KULTURSEGLER durch eine ungewöhnliche Aktion zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Digitalisierung“ angeregt: Insgesamt zehn Mal hat sich der KULTURSEGLER auf den Weg gemacht und ist mit Zwischenstopps zwischen Thiessenkai und Seegarten gependelt, um unter dem Motto „DIGIFAKT“ über die Laufschrift des Schiffes Informationen zu Themen wie beispielsweise „Arbeitswelt – Maschine statt Mensch“ oder „Barrierefreiheit – Ohnmacht durch Gerät und Programm“ zu liefern.
Weitere Infos zum Kultursegler finden Sie hier: http://www.kultursegler.info/
Projektträger: Kiel CREARtiv e.V.
Bereits im Jahr 2019 hat die Partnerschaft für Demokratie in Kiel das Projekt "Dein Wort in mir" gefördert.
Mit diesem Projekt hat Kiel CREARtiv e.V. ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung gesetzt. Das Projekt bestand aus zwei Säulen. In der ersten Phase wurde eine Produktion erarbeitet, die sich szenisch und musikalisch mit ausgewählten Gedichten junger jüdischer SchriftstellerInnen auseinandergesetzt und so Erinnerungskultur thematisiert und spürbar gemacht hat. Diese wurde im Kulturforum aufgeführt. In einer zweiten Phase wurden SchülerInnen der Kieler Oberstufen mit einem Workshopangebot angesprochen. Ausgangspunkt war auch hier eine erarbeitete Auswahl an Gedichten jugendlicher jüdischer SchriftstellerInnen. Über die Biographien der KünstlerInnen haben die Teilnehmenden den Weg in die Geschichte gefunden. Über die theatrale Bearbeitung der Texte und die Identifikation mit den Texten wurde der politische Hintergrund spürbar dicht und konnte dann bearbeitet werden. Die abschließenden Präsentationen der SchülerInnen haben so zum einen den politischen Kontext reflektiert und zum anderen die eine Ausrichtung auf die eigene Erlebniswelt thematisiert.
Am Samstag, 27.09.2020, fand ein weiterer Theaterabend im Kulturforum statt, der von der Partnerschaft für Demokratie in Kiel gefördert wurde - der Eintritt war dadurch frei. Hier ein Auszug aus der Einladung:
"Schauspielerin Kati Luzie Stüdemann ist tief in Gedichte jüdischer Schriftstellerinnen eingetaucht. In ihrem Theaterabend „Dein Wort in mir“ kommen Rose Ausländer, Hilde Domin, Mascha Kaléko, Gertrud Kolmar, Else Lasker-Schüler, Selma Meerbaum-Eisinger und Nelly Sachs zu Wort.
Über das Lesen der Lyrik hat sich Stüdemann den Dichterinnen und dem Kern ihrer Texte angenähert. In der Theaterarbeit hat sie die Worte dann mit ihrer Stimme, ihrem Körper und ihrem ganzen Sein beatmet, erfühlt und in einen eigenen Ausdruck transformiert. In ihrer Theaterkollage aus ausgewählten Gedichten hat sie eine eigene neue Figur erschaffen, welche stellvertretend für alle Biografien der Künstlerinnen steht. Mit ihr durchlebt das Publikum einen Tag und in ihm ein ganzes Leben.
Musikalisch begleitet wir das Programm vom "
Projektträger: AWO Kreisverband Kiel e.V.
Das AWO Bürgerzentrum Räucherei und der Junge Rat der Landeshauptstadt Kiel wollen gemeinsam den Tag der Kinderrechte als auch die Zeitspanne bis dahin nutzen und mit vielen Kindern und Jugendlichen verschiedene Aktionen zum Thema durchzuführen. Bis zum Tag der Kinderrechte am 20.11.2020 ist folgendes geplant:
- Postkartenmal-Wettbewerb: Kinder und Jugendliche gestalten ein Bild zum Thema "Kinderrechte", die Besten drei werden von einer Kinder- und Jugend-Jury ausgewählt und als Postkarte aufgelegt
- Statement-Plakate: Der Bus des Bürgerzentrums Räucherei steht an mehreren Orten innerhalb Kiels (als "mobile Fotobox") und lädt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein, sich zu Kinderrechten zu positionieren, sich fotografieren zu lassen und ihre Statements öffentlichkeitswirksam einzusetzen
- Podcast: Es entsteht ein Podcast zum Thema, welcher langfristig weitergeführt werden soll
- Aktiv-Aktion: Kinder, Jugendliche, Schulen, Jugendtreffs, Kitas, Vereine, Tagesgruppen, Heimeinrichtungen, Familien usw. können sich auf eines von insgesamt 16 Kinderrechte-Kits bewerben und mit den enthaltenen Materialien eine gemeinsame Aktion für den 20.11.2020 vorbereiten
Gerade in der aktuellen Situation rund um das Corona-Virus und die Einschränkungen, die diese mit sich bringt, finden die Veranstalter*innen es wichtig, Kindern und Jugendlichen gerade jetzt eine Stimme zu verleihen und öffentliche Plattformen zu schaffen, in denen sie sich äußern können und sich mitteilen dürfen. Sie möchten ein wahrnehmbares Zeichen für die Rechte von Kindern und Jugendlichen setzen und durch diese Aktion gleichzeitig auch das Demokratieverständnis und Demokratieerleben der Kinder und Jugendlichen stärken.
Projektträger: Förderkreis Schauspiel und Sprache g.e.V.
Eine erste Veranstaltungsreihe dieses Projekts wurde bereits 2019 erfolgreich durchgeführt. Die hier gemachten Erfahrungen können in das aktuelle Projekt übersetzt werden.
In Rahmen des Projekts, das der Förderkreis Schauspiel und Sprache g.e.V. in Kooperation mit der Schule für Schauspiel in Kiel für Kinder der Klassenstufen 1-6 entwickelt hat, sollen nicht nur ernste Geschichten über das Mobbing gelesen, erzählt, ausgetauscht und mit den teilnehmenden Kindern bearbeitet werden:
Wenn man Gemeinheiten mit Bösartigkeiten beantwortet, wird daraus schnell eine Spirale der psychischen, manchmal auch der physischen Gewalt. Diese gilt es frühzeitig zu durchbrechen. Das kann man lernen und üben!
Angepasst auf die junge Zielgruppe erlernen einzelne Klassenverbände unter Anleitung des jungen Ensembles der Schule für Schauspiel über Formate wie die szenische Lesung und erste Improvisationen, spielerisch und humorvoll eigene kleine Szenen zu entwickeln und so die eigene Haltung zum Thema und nicht zuletzt sich selbst zu stärken. Der offene und behutsame Austausch um das Thema bildet den Grundpfeiler dieses Projektes.
Projektträger: Das Zauberwerk, WiFe e.V.
Die Nähwerkstatt „Zauberwerk“, getragen von der Willkommensinitiative Friedrichsort gibt es bereits seit sechs Jahren - dasheißt: Empowerment und Eröffnung von Perspektiven für geflüchtete Frauen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch Teilnahme an einem Intensivkurs im Nähen abseits ihrer familiären Verpflichtungen.
Zielgruppe des Projekts sind geflüchtete Frauen (insbesondere mit mehreren Kindern) in Großunterkünften und in vereinzelter Wohnlage, die nicht an standardisierten Integrationsmaßnahmen teilnehmen können und Kieler Frauen, die ihre Nähfertigkeiten in dieses Projekt mit einbringen und weitergeben wollen gleichermaßen bzw. die, die Nähen lernen möchten.
Im Projekt „hey Amal!“ nähen etwa 20 Frauen der internationalen Nähwerkstatt Nesteltücher -und andere Produkte für Demenzkranke in mehreren Demenz-Einrichtungen (Paul- Flemming-Haus, Angehörigenverein Kiel e. V., Kurt-Engert-Haus) und darüber hinaus ähnlichen Bedarf für das Kinderhospiz in Kiel und das Hospiz im Dänischen Wohld. Diese Produkte werden qualitativ hochwertig und aufwändig produziert.
Fester Bestandteil des Projektes ist eine Kinderaufsicht und ein begleitender einfachster Deutschunterricht. Die Kernzielgruppe der geflüchteten Frauen mit mehreren Kindern nehmen nur sporadisch oder gar nicht an den staatlich organisierten Integrationsmaßnahmen teil. Im Rahmen dieses Projektes werden die Kinder in geeigneten anderen Räumen betreut und während der Nähpausen werden - notgedrungen fragmentarisch – erste Deutschkenntnisse vermittelt. Diese Fragmente eröffnen den Frauen häufig erste kleine eigene Schritte in die Gesellschaft.
Projektträger: FÖRDERKREIS SCHAUSPIEL UND SPRACHE g.e.V.
Nach der Corona bedingten Absage des Programms für 2020 möchte das Team der Schule für Schauspiel 2021 mit einem neuen Programm unter dem Titel „DEMOKRATIE IN KIEL – 100 Jahre auf und ab“ für 2021 an den Erfolg von 2017/18 anknüpfen: Jeweils 3x fuhr das denkmalgeschützte Salonmotorschiff „MS Stadt Kiel“ in diesen Jahren - bis auf den letzten Platz besetzt - über die Kieler Förde. Das Motto dieser Reisen war "100 Jahre Matrosenaufstand in Kiel - Historische Hafenrundfahrt - 100 Jahre Krieg und Frieden auf der Förde aus der Sicht der kleinen Leute“. An Bord erlebte das Publikum einen unterhaltsamen Blick auf die Demokratieentwicklung der Stadt Kiel. Dazu las, sang, spielte und sprach das Ensemble der Schule für Schauspiel in der Landeshauptstadt Kiel u.a. maritimes Liedgut.
Corona-bedingt musste das Programm für 2020 abgesagt werden. Unter dem Titel „DEMOKRATIE IN KIEL – 100 Jahre auf und ab“ werden für das für das Jahr 2021 nun neue Konzepte und digitalisierte Fassungen erarbeitet. Geplant sind Hafenrundfahrten mit verschiedenen Vermittlungsformaten - die Entscheidung, welches Format, live oder über Video, jeweils auf den geplanten Fahrten gewählt wird, richtet sich nach den dann gültigen Veranstaltungsauflagen durch die Corona-Pandemie:
- Touristische Ansagen, was gerade an der Uferlinie zu sehen ist
- Inhaltliche Moderation zu ortsbezogenen Themenschwerpunkten (z.B.: Möltenort: Mahnmale, Fahrt am Westufer zurück nach Friedrichsort: Lindenau-Werft, Arbeit in globaler Wirtschaft oder Holtenau: Vorbilder der demokratischen Gesellschaft)
- Erzählung alter und neuer Geschichten von Alma und Fiete, einem älteren Ehepaar aus Gaarden
- Bildergalerie über Bildtafeln und / oder über eine digitale Projektion
- Musikalische und theatralische Auftritte (Live und/ oder als Videoproduktion)
Projektträger: ZBBS e.V. in Kooperation mit dem Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität, ZEIK
Auch in diesem Jahr fördert die Partnerschaft für Demokratie den ZEIK-Adventskalender. Im Mittelpunkt steht das Thema "Rassismus". Das ZEIK lädt dazu ein, innezuhalten, darüber zu reflektieren, was jede*r selbst gegen Rassismus tun kann und mit denen aufzustehen, die unter Rassismus und Diskriminierung leiden. Auch Organisationen, Aktivist*innen und Künstler*innen, die dem ZEIK verbunden sind, gestalten die Türchen des Adventskalenders.
Mehr Informationen zum ZEIK hier: www.zeik-kiel.de